Entzündungs-hemmend ernähren
Tipps für eine unterstützende Ernährung bei Hormon- und Hautproblemen
Da sowohl Akne also auch Neurodermitis entzündliche Hautkrankheiten sind, macht es Sinn die Ernährung genauer anzuschauen und möglichst entzündungshemmend zu essen.
Die Entzündungen im Körper können dabei u.a. auch im Darm entstehen, was daraufhin den gesamten Körper belastet. Das führt dazu, dass das Immunsystem sich nicht mehr richtig beruhigt.
Die Ernährung macht einen großen Teil unserer Darmgesundheit aus, welche sich wiederum auf die Hormone und Haut auswirkt. Dazu in einem speziellen Artikel mehr.
Was bedeutet entzündungshemmend ernähren?
Es lassen sich 6 Nahrungsmittelbereiche ausmachen, die meiner Erfahrung nach große Auswirkungen haben können:
Entzündungsfördernde Lebensmittel
Vorsicht bei Kuhmilchprodukten! Die Schwangerschaftshormone in der Milch können in das eigene Hormonsystem eingreifen. Außerdem hat der Körper oft Probleme sie zu verdauen. Dabei ist nicht immer nur die Laktose ein Problem, sondern auch das Milcheiweiß Casein.
Der Milchzucker enthält den Einfachzucker Galactose, der als entzündungsfördernd gilt. In einer Studie zeigten die Blutanalysen der Milchtrinker erhöhte Entzündungswerte sowie einen erhöhten oxidativen Stresspegel.[1] Bei vielen Betroffenen gehen Hautbeschwerden sogar schon alleine durch das Weglassen von Milchprodukten stark zurück.
Sehr bedenklich sind auch die Wachstumsfaktoren in der Milch. Kuhmilch enthält logischerweise viel mehr Wachstumsfaktoren als menschliche Muttermilch, da das Kalb schneller und größer wachsen soll als ein Säugling. Nimmt nun ein ausgewachsener Mensch diese Wachstumsfaktoren zu sich, dann suchen sie sich Zellen, die sie zum Wachsen bringen können, im schlechten Fall Krebszellen. Sie können das Krebswachstum regelrecht anfachen. [2]
Ich habe einen extra Artikel zu Kuhmilch geschrieben.
- Konsumiere so wenig Zucker wie möglich, denn Zucker steigert den Insulinspiegel, der wiederum den Hormonspiegel beeinflusst und Entzündungen fördert. Dazu gehören auch einfache Kohlenhydrate wie in Weißbrot, Fast Food, Softdrinks usw.
- Achte darauf wenig Fleisch zu essen (wenn, dann Bio), kein Billigfleisch, kein stark verarbeitetes Fleisch wie z.B. abgepackte Wurst.
Fleisch ist im ph-Wert sehr sauer und fördert damit Entzündungen und bringt den Körper aus dem Gleichgewicht. Besonders ungesund ist billiges Fleisch aus konventioneller Haltung, da wir damit auch Antibiotika, Schadstoffe und die Stresshormone der Tiere mitessen.
Die Arachidonsäure im Fleisch kann außerdem zusätzlich Entzündungen fördern. - Gluten reduzieren bzw. streichen: Viele Menschen können das Klebereiweiß in Getreide nicht richtig verdauen, was zu Verdauungsproblemen und Entzündungen führen kann. Probiere mal aus, wie es dir nach ein paar Wochen ohne Gluten geht.
- Verarbeitete Lebensmittel meiden, heisst Fertiggerichte und Abgepacktes. Sie beinhalten oft viel Zucker, Salz, Fett und Zusatzstoffe wie Konservierungsstoffe, E-Nummern und Geschmacksverstärker. Konservierungsstoffe können beispielsweise nachgewiesen das Darmmikrobiom aus dem Gleichgewicht bringen und somit zu vielen gesundheitlichen Problemen führen.
- Zigaretten und Alkohol meiden, um den Körper vor den Giftstoffen zu schützen, Kaffee reduzieren, da Koffein die Ausschüttung von Stresshormonen fördert, die wiederum Entzündungen auslösen.
Und was bleibt dann noch übrig?
Sehr viel! Diese Lebensmittel sind super gegen Entzündungen und für einen gesunden Körper:
Entzündungshemmende Lebensmittel
- Gutes Fett: Omega 3 Fettsäuren sind sehr wichtig, vor allem Alpha-Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Diese Fettsäuren sind z.B. in Leinöl, Walnüssen, Lachs, Algen und Avocado. Oft bieten sich Nahrungsergänzungsmittel an (am besten aus Algen), da es sehr schwer ist auf den empfohlenen Omega 3 Wert zu kommen.
Das Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren sollte ausgewogen sein, was bei der modernen Ernährungsweise nur noch sehr selten vorkommt. Omega 6 Fettsäuren stecken z.B. in Sonnenblumenöl, Palmöl, tierischem Fett und in verarbeiteten Lebensmitteln. Die meisten Menschen haben einen viel zu hohen Omega 6 Wert im Vergleich zu Omega 3, was Entzündungen begünstigt. - Du solltest viel Gemüse und Obst zu dir nehmen, da es Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe enthält. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt als Richtwert täglich mindestens 3 Portionen Gemüse (rund 400 Gramm) und 2 Portionen Obst (etwa 250 Gramm) zu essen.[3] Das ist eine Menge!
Um den verschiedenen Darmbakterien Futter zu geben, sollte die Nahrung so bunt und abwechslungsreich wie möglich sein. Ballaststoffe, die neben Gemüse und Obst auch in Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten und Nüssen enthalten sind, regen die Verdauung an und sorgen für ein gutes Darmmilieu. - Baue Lebensmittel in deinen Speiseplan ein, die von Natur aus entzündungshemmend sind wie Kurkuma, Ingwer oder Knoblauch.
- Viel Wasser trinken, um Abfallprodukte aus dem Körper zu schwemmen und die Leber und Nieren zu unterstützen.
- Je nach Bedarf helfen auch Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin C oder Zink dabei Entzündungen zu hemmen, in dem sie Mängel ausgleichen.
Vorsicht: Hierbei kommt es nicht darauf an Lebensmittel in „gut“ und „böse“ einzuteilen, sondern darum eine Bewusstheit dafür zu schaffen, dass der eigene Körper evtl. bestimmte Lebensmittel weniger oder mehr braucht und auch schlechter oder besser verarbeiten kann. Dabei hilft nur ausprobieren und lernen bzw. auf Nahrungsunverträglichkeiten zu testen.
Natürlich machen auch oft die Menge und die Häufigkeit das Gift. Wenn du etwas jeden Tag isst, dann beeinflusst es deine Gesundheit natürlich mehr, als wenn du es nur alle paar Wochen zu dir nimmst.
Fazit
Wenn du dich immerhin ca. 80% der Zeit an die entzündungshemmende Ernährung hälst, dann wirst du dich sehr wahrscheinlich fitter, gesunder fühlen und voller Power fühlen :) Nicht nur deine Haut, sondern dein ganzer Körper wird es dir danken!
Alles Liebe,
Tina
[1] https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/milchprodukte/milch-krankheiten
[2] https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/milchprodukte/milch-krankheiten
[3] https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/5-am-tag/