Ernährung

Kuhmilch bei Akne, Neurodermitis und Zyklusbeschwerden

Solltest du Kuhmilch konsumieren? Die Wirkung von Milch auf den Körper, meine eigenen Erfahrungen und Tipps

5 Minuten

Ich habe in meinem Artikel Entzündungshemmend ernähren schon ein paar Eigenschaften von Kuhmilch erwähnt.

Hier gehe ich nochmal mehr ins Detail wie Kuhmilch unseren Körper beeinflussen kann, ich berichte was ich für Erfahrungen gemacht habe und gebe Tipps wie du anfangen kannst Milch zu ersetzen.

Zunächst einmal: Ich weiß, Milchprodukte gehörten immer zum normalen Essen dazu und fühlen sich wie ein natürliches Produkt an. Sie sind für den menschlichen Körper jedoch leider nicht ideal und es können sich viele gesundheitlichen Probleme verbessern, wenn man bereit ist die Kuhmilch mal für ein paar Wochen zu ersetzen, wie z.B. Hautprobleme, Heuschnupfen oder hartnäckige Entzündungen.

Warum Kuhmilch nicht ideal für uns ist

Kuhmilch ist Muttermilch für ein Kalb. Damit das Kalb schnell wachsen kann (es soll schließlich von etwa 40 auf 300 Kilo kommen im ersten Lebensjahr), enhält sie Wachstumshormone (IGF1), die für einen erwachsenen Menschen nicht geeignet sind und viele negative Folgen haben kann.

Außerdem enthält sie die Hormone der weiblichen Kuh, die den eigenen Hormonhaushalt durcheinanderbringen können, sowie Antibiotikarückstände, die das Darmmikrobiom negativ beeinflussen und für Resistenzen gegen die Antibiotika sorgen können, was ein immer größeres Problem wird. Das Kalb wird der Kuh meist nach der Geburt weggenommen, was zu Panik beim Muttertier führt und zu einer Portion Stresshormonen, die auch in die Milch gehen.

Ein Naturprodukt ist die Milch leider auch nicht mehr. Es wird mit der DNA der Kühe experimentiert, um immer mehr Milch zu erhalten. Früher gab eine Kuh um die 10 Liter Milch am Tag, was heute schon auf bis zu 50 Liter am Tag gesteigert wurde.[1]

Nicht nur die Laktose ist ein Problem bei Unverträglichkeiten

Der Milchzucker (Laktose) wirkt wie jeder Zucker entzündungsfördernd. Stille Entzündungen im Körper sind sowohl für die Haut als auch den Hormonhaushalt schädlich. Dabei wird das Immunsystem durchgehend angefacht und kommt nicht zur Ruhe. Außerdem wird Laktose oft nicht vertragen, weil der Körper nicht genug Laktase bilden kann. Das ist extrem ungesund für den Dünndarm.

Es gibt allerdings noch einen Stoff in der Milch, den viele Menschen nicht gut vertragen: Das Milchprotein Casein.

Immer wenn du etwas isst, das du nicht verträgst, dann reagiert das Immunsystem, was sich in vielen Symptomen zeigen kann wie Unwohlsein, Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen, Allergiesymptome, Hautreaktionen, chronische Entzündungen, usw.

Statt laktosefreie Produkte zu konsumieren, steig lieber auf vegane Alternativen um, da die Unverträglichkeit nicht nur von der Laktose, sondern vom Casein kommen könnte. Außerdem treffen die anderen oben erwähnten negativen Eigenschaften leider auch auf laktosefreie Milch zu.

Milch ist leider auch nicht gut für die Knochen, im Gegenteil

Die Überzeugung, dass Milch gut für die Knochen ist, hält sich seit langer Zeit. Mittlerweile wurde leider in Studien belegt, dass Frauen, die mehr als zwei Gläser Milch am Tag trinken ein 45% höheres Risiko für Knochenbrüche haben. Das Kalzium aus der Milch kann nicht gut aufgenommen werden. Im Gegenteil, im Versuch die Säure aus der Milch zu neutralisieren, muss sich der Körper aus Knochen und Zähnen das Kalzium holen. [2]

Worin ist überall Milch enthalten?

In sehr, sehr vielen Produkten. Sie ist nicht nur in offensichtlichen Produkten Joghurt, Quark und Käse enthalten, sondern auch in Butter, Schokolade, Sahne, Backwaren und ganz vielen Fertiggerichten. Schau dir die Zutatenliste genau an und achte z.B. auf die Inhaltsstoffe: Milchpulver oder Milcheiweiß. [3]

Wie lange solltest du Kuhmilch meiden?

Lass die Kuhmilch mindestens einen Monat konsequent weg und schau was sich verändert. Wenn es auch länger geht, umso besser. Evtl. möchtest du danach sowieso gar nicht mehr zurück.‍

Auf welche Veränderungen kannst du achten und was hat sich bei mir verbessert?

Ich hatte über Jahre immer wieder Knieschmerzen beim Laufen und als ich angefangen habe Milch wegzulassen und entzündungshemmender zu essen sind sie tatsächlich weggegangen. Es hatten sich auch vorher ständig meine Ohrlöcher entzündet, was komplett aufgehört hat.

Evtl. fühlt dein Hals sich nicht mehr so verschleimt an oder die Nase sitzt weniger zu. Auch das war bei mir der Fall. Es kann außerdem sein, dass du dich weniger müde fühlst und einen klareren Kopf hast. Beobachte dich und deinen Körper genau.

Deine Haut könnte weniger entzündet sein und die Unreinheiten zurück gehen. Bei mir war das Weglassen der Milch leider noch nicht der Durchbruch, ich habe aber gemerkt, dass die Entzündungen nicht mehr so tief sind und der erste Schritt zur Besserung gegangen war.

Meine Tipps, um leichter auf Kuhmilch zu verzichten ‍

  • Mittlerweile gibt es so tolle Ersatzprodukte aus Hafer, Soja, Mandel und vielem mehr. Hab Spaß damit zu experimentieren und trink einfach mal deinen Kaffee mit leckerer aufgeschäumter Hafermilch oder Kokosmilch. Du kannst Soja Cuisine statt Sahne beim Kochen verwenden und deinen Joghurt ganz easy mit z.B. Mandeljoghurt ersetzen. Viele Sorten gibt es sogar fermentiert mit Bakterien, die gut für den Darm sind
  • Statt Parmesan kannst du Hefeflocken verwenden oder Aufläufe mit veganem Streukäse überbacken
  • Probiere mal aus, wie es dir mit Schaf- oder Ziegenmilchprodukten in Bioqualität geht. Sie werden meist viel besser vertragen durch eine andere Form von Casein und enthalten das wichtige tierische Cholesterin, das für die Bildung von Hormonen gebraucht wird
  • Das Gute ist: Auch Schokolade ist kein Problem. Die meiste dunkle Schokolade (ab 70%) ist sowieso ohne Milch (Inhaltsstoffe checken)
  • Sieh es nicht als negativen Verzicht, sondern sei dir bewusst, dass du deinem Körper gerade etwas Gutes tust und du Neues entdecken kannst. Nichts fühlt sich schließlich so gut an wie gesund zu sein!‍
Was ist beim auswärts essen zu beachten?

Ja, das ist oft intransparent. In manchen Restaurants sind die Zutaten nicht ersichtlich. Ich bin aber oft positiv überrascht bei wie vielen es auf Anfrage eine Allergieliste gibt oder die Allergene in der Karte angegeben sind. Bei den Allergenen ist immer auch Milch aufgelistet. Das Personal kann meist auch weiterhelfen.

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, dann bestell einfach das vegane Gericht, das es bei den meisten Restaurants auf der Karte gibt oder auf Wunsch zubereitet werden kann. Beim Asiaten wird außerdem viel ohne Kuhmilch gekocht z.B. bei Wokgerichten oder Curries.

Fazit

Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert Kuhmilch wegzulassen und zu schauen wie sich das auf deinen Körper und deine Haut auswirkt. Jede Veränderung fühlt sich am Anfang schwer an aber du wirst dich immer mehr daran gewöhnen und es wird dir irgendwann leicht fallen. Vor allem, wenn du merkst, wie gut es dir tut! Bei mir ist es das neue Normal geworden und ich will nicht zurück :)‍

Alles Liebe,

Tina

[1] Marjolein Dubbers, Hormon Power (2016), S. 233

[2] Marjolein Dubbers, Hormon Power (2016), S. 234

[[i]] https://ethikguide.org/infothek/milchprodukte-gut-versteckt/